Die Fluoreszenzangiographie

Die Fluoreszenzangiographie wird umgangssprachlich auch als “Farbstoffuntersuchung” bezeichnet.

Sie dient der Darstellung der Netzhautgefäße mit Hilfe eines Farbstoffes, der durch Licht zum Fluoreszeieren angeregt wird. Dieser wird in die Armvene gespritzt und verteilt sich daraufhin sehr schnell im gesamten Körper. Nach ca. 20 Sekunden füllen sich auch die Aderhaut- und Netzhaut-Gefäße. Es ist dann für den Arzt möglich, mit einem Spezialgerät (HRA = Heidelberg Retina Angiograph) Veränderungen sichtbar zu machen, die bei der Augenhintergrunduntersuchung nicht erkennbar sind, wie zum Beispiel :

  • Durchlässigkeit der Gefäßwände
  • Schrankenstörungen im Bereich der Netzhaut-Schichten
  • abnorme Gefäßstrukturen (Abgrenzung neugebildeter, krankhafter Gefäße von normalen)
  • Kapillar-Verschlüsse
Gefäßdarstellung (FA) eines gesunden Auges
Gefäßdarstellung (FA) eines gesunden Auges

Die gesamte Untersuchung wird mit dem Gerät aufgezeichnet und steht dann zur Beurteilung und für die Verlaufskontrolle zur Verfügung.

Augenhintergrund mit schwerster diabetischer Netzhautgefäßkomplikation, Darstellung der krankhaften Gefäße im Angiogramm (im Vordergrund mit diffuser Durchlässigkeit der Gefäßwände, die normalen Kapillaren sind deutlich verringert und zeigen flächige Ausfälle)

Kommen Sie zu einer Farbstoff-Untersuchung in unsere Praxis, so beachten Sie bitte:

Es ist eine Pupillenerweiterung erforderlich. Danach sind Sie 3 Stunden nicht fahrtauglich.
Da der Farbstoff sich im ganzen Körper verteilt, können Haut und Schleimhaut leicht gelblich erscheinen solange er sich im Körper befindet. Er wird über die Nieren ausgeschieden und färbt den Urin dunkelgelb bis rotbraun bis der Farbstoff nach etwa 24 Stunden vollständig wieder ausgeschieden ist.
Es können Schmerzen und eine Hautverfärbung um die Einstichstelle auftreten, wenn etwas von dem injizierten Medikament nicht in die Vene sondern daneben ins Gewebe und die Haut kommt. Dies ist nicht gefährlich, die entstehende Reizung klingt nach einigen Tagen ab. Kühlen des Hautgebietes fördert das Abklingen.
Vereinzelt können bei der Fluorescein-Angiografie allergische Reaktionen mit Kreislaufproblemen auftreten, die sich z.B. in Form von Schwindel oder Übelkeit äußern. Sollte dies bei Ihrer Behandlung der Fall sein, so sagen Sie dies bitte sofort während der Untersuchung. Medikamente zur Behandlung einer solchen Situation stehen immer bereit.